Osteopathie bei Kindern
Die Osteopathie ist eine manuelle, ganzheitliche Behandlungsmethode. Ein Osteopath verfügt über ein umfangreiches Repertoire
unterschiedlicher Herangehensweisen und Techniken. Die Behandlung folgt der Annahme, dass der Körper durch seine
Selbstregulationsmechanismen die notwendigen Korrekturen letztendlich selbst durchführt. Der behandelnde Osteopath schafft
lediglich die Vorrausetzungen dafür.
Im Idealfall arbeiten alle Körpersysteme harmonisch miteinander. Ein Osteopath kann diesen gesunden Zustand, beziehungsweise
Abweichungen davon, ertasten. Er beurteilt alle Gewebe (Muskeln, Knochen, Fascien etc.) hinsichtlich ihrer Bewegung und Qualität.
Die osteopathische Behandlung hat das Ziel, die Körpersysteme untereinander zu harmonisieren und für einen guten Austausch der
Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe, Liquor etc.) zu sorgen.
Durch die sanften Techniken ist die Osteopathie gerade für Kinder und Säuglinge besonders gut geeignet, sie empfinden eine
osteopathische Behandlung meistens als sehr angenehm. Die Osteopathie eignet sich für viele Bereiche der Kinderheilkunde,
wie:
- KISS-Syndrom
- Blockaden der Wirbelsäule und Skoliosen
- Hüftgelenksschäden und andere Gelenksfunktionsstörungen
- Begleitung kieferorthopädischer Behandlung
- Koliken und Anpassungsprobleme bei Säuglingen
- funktionelle Beschwerden des Verdauungstraktes wie: Bauchschmerzen, Obstipation und Diarrhöe
- Infektneigung z.B. Mittelohrentzündungen, Entzündungen der Nasennebenhöhlen
- Entwicklungsverzögerungen
- Schlafstörungen
- Lernschwierigkeiten
- Verhaltensauffälligkeiten
- Neurologische Erkrankungen
Im Vergleich zum Erwachsenen haben sich die Funktionsstörungen noch nicht so stark festgesetzt. Dadurch sind häufig nur wenige
Behandlungen ca.(drei bis acht) nötig, um tiefgreifende Veränderungen zu erzielen. Das Wirken der Reize die gesetzt wurden kann
für eine gewisse Zeit nach der Behandlung andauern. Um diesen Prozess Raum zu geben, lässt man zwischen den osteopathischen
Behandlungen größere Zeitintervalle, als man sie von anderen Therapieformen kennt. Zu Beginn sind Behandlungen einmal wöchentlich
sinnvoll. Im Verlauf liegen sie vier bis sechs Wochen auseinander.
Ein "Klassiker" in einer osteopathischen Praxis sind Säuglinge mit sogenannten Anpassungsschwierigkeiten und Dreimonatskoliken.
Die Ursache der Beschwerden ist oft komplex, und der Osteopath muss sich ganz auf seine palpatorischen Fähigkeiten verlassen, da
ein Baby nicht mitteilen kann, was ihm fehlt. Oftmals sind Dysfunktionen der oberen Halswirbelgelenke, Schockzustände nach
anstrengenden Geburten oder Spannungen des Bauchfells die Auslöser für die Unruhe und das Weinen des Babys.
"Liebe deren Einfluss unermesslich ist, ist ohne Zweifel der Stimulus von außen, welcher am wesentlichsten ist, um Wachstum
und harmonisches Gleichgewicht des Babys zu sichern" (Godfrey)